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Rückseitige Repräsentanz, 1910-00-00Rückseitige Repräsentanz, 2023-05-22

um 1910

22. Mai 2023

Rückseitige Repräsentanz

Während die Frontfassade des 1908 als Hoftheater eingeweihten heutigen Nationaltheater Weimar nach den schweren Zerstörungen 1945 weitestgehend in seiner ursprünglichen wiederhergestellt wurde, so zeigt sich die zum Sophienstiftsplatz zeigende Gebäudeseite heute in einem deutlich anderen Gewand.

Wenn auch die damalige Mauer den Platz hinter dem Theater von der davor liegenden Verkehrsfläche abtrennt, so stand die Gebäuderückseite dem Sophienstiftsplatz wesentlich offener gegenüber. Der ursprünglich mit zwei Risaliten und Giebeln gegliederten Fassade ist beim Wiederaufbau ein lediglich durch seine verschiedenen Fenstergrößen strukturierter Anbau vorgesetzt worden. Die dahinter liegende Traufe ist auf ganzer Breite auf die Höhe der ehemaligen Risaliten hochgezogen worden. Ein 1975 noch zusätzlich vorgesetztes Pförtnerhäuschen ist bereits um 2010 wieder abgerissen worden.¹

Die beiden ehemals in Miniatur den Giebel des Bühnenturms spiegelnden Giebel sind einer durchgezogenen Dachlinie gewichen. Der Giebel des Bühneturms selbst wich, wohl vor allem aufgrund dessen Erhöhung, einem pyramidenförmigen Dach. Die ursprüngliche Spiegelung des Hauptgiebels an der Vorderseite ging damit ebenso verloren. Als zusätzliche Element zur Gliederung des erhöhten Turms wurden zwei Mäanderbänder angebracht, welche ein am Reithaus zu findendes Muster kopieren. Ein weiterer kleinerer Giebel an der Nordwestseite ist in den 1990er Jahre wieder hergestellt worden.²

Die Büste von Johann Nepomuk Hummel befindet sich nach verschiedenen Standortwechseln wieder relativ nah am Standort von 1908.

Quellen: 1. »Weimar Sophienstiftsplatz, Bauhistorische Untersuchung«, Wittenberg Architekten 2017, Seite 28.; 2. Korrespondenz mit Architekt Thomas Rämmler, mit herzlichem Dank!

Foto (um 1910)

unbekannt, Privatsammlung

Foto (22. Mai 2023)

Alexander Rutz

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