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Der »Vimaria«-Brunnen, 1925-00-00Der »Vimaria«-Brunnen, 2020-08-31

um 1925

31. Aug 2020

Der »Vimaria«-Brunnen

Bevor das heutige Museum Neues Weimar in den Jahrzehnten nach dem 2. Weltkrieg den Elementen überlassen und zum »Taubenschloss« wurde, thronte es bis zum Bau des »Gauforums« über den Parkanlagen des damaligen Karl-August-Platzes (heute Jorge-Semprún-Platz).

Wurde das Museum bereits 1869 eingeweiht¹, so zog sich die Umgestaltung des Vorplatzes noch bis etwa 1887. Der Carl-Alexander-Sophien-Brunnen mit der allegorischen Figur »Vimaria« wurde 1875 errichtet, ein Geschenk der Stadt zur großherzoglichen Silberhochzeit welche bereits 1867 gefeiert wurde.²

Zum Baubeginn des »Gauforums« 1937 wird der Brunnen entfernt, ein zeitgenössisches Foto zeigt die Figur in Ketten, der Verbleib der »Vimaria« ist unbekannt. In der Sammlung Schindler im Stadtarchiv gibt es dazu eine Notiz:

1937. Die gefesselte Vimaria wurde s. Zt. bei der Vernichtung des Museumsplatzes gefesselt vom Brunnen gehoben und in Kisten wohlverpackt. Heute 1987 wird sie gesucht, kann aber trotz aller Anstrengungen nicht gefunden werden. Sie soll damals verpackt in Kisten im Städt. Bauhof an der Ilm zwischen Karlsmühle und Elektrizitätswerk abgestellt worden sein. Einem Gerücht zufolge sollte sie später in das großherzogliche Haus in Heinrichau (Schlesien) verkauft worden sein (…). Auf eine briefliche Anfrage bei der Prinzessin Sophie von Sachsen-Weimar in Hamburg konnte dafür keine Bestätigung erhalten werden.

Die unter dem ehemaligen Brunnen bis dahin verbliebene Brunnenkammer wurde 2005 beim Bau der Tiefgarage sinnloserweise zum größten Teil zerstört.

Quellen: 1. Kultur­denkmale in Thüringen, Band 4.2, Weimar, ISBN 978-3-937940-54-0, Seite 847ƒƒ; 2. Carl-August-Allee Weimar. Geschichte, Bestand, Zukunft. Stadt Weimar, Amt für Planung, Vermessung und Denkmalschutz, 1999, Seite 22ƒ

Foto (um 1925)

Oskar Schlechtweg (Negativ Nr. 4355 B), Stadtmuseum Weimar

Foto (31. Aug 2020)

Alexander Rutz

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