

Schubertstraße 19/21
Auf einer Postkarte von Marie Lysius vom 05. April 1911 sehen wir ihr Wohnhaus, die ehemalige Bismarckstraße 15/17.¹ Das Adressbuch von 1910 verzeichnet sie (Frl.) und wohl Ihren Vater (Beruf: Kfm.) als Bewohner des Erdgeschosses in der Nr. 21. Das Neorenaissancegebäude mit seinem markanten mehrfarbigem Mauerwerk und weitem Dachüberstand wurde 1888/89 für Karl Muthesius, dem späteren Direktor des Lehrerseminars erbaut.²
Rechts im Bild ist die Grundstückseinfriedung der ehemaligen Christuskirche, Schubertstraße 23 zu sehen. Der einstmalige gußeiserne Zaun und dessen gemauerte Pfeiler wurden 2008, mit nach einem noch vorhandenen Abdeckstein rekonstruierten Steinen, wiederhergestellt.
Am nicht ganz deckungsgleichen Eckpfeiler ist zu erkennen, dass die historische Perspektive aufgrund der späteren Bebauung (Richard-Wagner-Straße 2a) nicht mehr genau nachzufotografieren ist.
Danke an Ilja Streit für die Info zum Eckpfeiler.
Quellen: 1. Stadtplan von Alfred Ingber 1908. Stadtarchiv Weimar; 2. Kulturdenkmale in Thüringen, Band 4.2, Weimar, ISBN 978-3-937940-54-0, Seite 813ƒ.
Beschriftung der Postkarte:
Frau Hofapotheker Hesse sen.
Greussen i. Th. (?)Liebe verehrte Frau Hesse!
Empfangen Sie zu Ihrem morgenden Geburtstag meine herzlichsten Glückwünsche, denen sich auch mein Mann anschließt. Hoffentlich geht es Ihnen gut, wir grüßen Sie u. Herrn Hesse vielmals. Ihre Marie Lysius
Weimar, Bismarckstraße
17, 21 den 7/4. 1911
Foto (um 1910)
Foto (16. Jul 2020)
Alexander Rutz